Vorteile, Nachteile und Einrichtung eines Router-VPNs

Darren
Darren
5. Juni 2022
Die Sicherheit im Internet ist ein ernstes Thema. Heutzutage nutzen wir das Internet ständig, um wichtige Dinge zu erledigen. Wir zahlen Produkte, Rechnungen und Dienstleistungen und füttern vertrauenswürdige Seiten mit unseren persönlichen Daten wie Kontodaten, Adressdaten, Kreditkartendaten sowie unser Geburtsdatum und so weiter. All diese Daten können, wenn sie in die falschen Hände gelangen, gegen uns verwendet und missbraucht werden. Dies kann von gestohlenem Bankguthaben über Identitätsdiebstahl bis hin zu Datendiebstahl und so weiter reichen.
 
Diese Gründe haben einen entscheidenden Anteil daran, dass die Beliebtheit von VPNs (Virtual Private Networks) so stark zugenommen hat. Schließlich bieten sie eine Möglichkeit, die Daten zu verschlüsseln, sodass sie nicht einfach von Dritten angeschaut oder manipuliert werden können. Eine solche Software wird üblicherweise auf einem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone installiert, um die Sicherheit des Endgeräts zu erhöhen. 
 
Wir haben uns etwas intensiver mit der besten Art befasst, ein VPN einzurichten – der Installation auf Ihrem Router.
 
Vorteile der Einrichtung eines VPN auf Ihrem Router

Heutzutage verfügt jeder Haushalt über verschiedene Endgeräte, sodass die Einrichtung auf jedem einzelnen Gerät sehr aufwändig werden kann. Außerdem hat praktisch jeder Gast oder Besucher Ihrer Wohnung ein eigenes Smartphone in der Tasche. Auch hier macht es Sinn, auf die Sicherheit zu achten, wenn sie sich über Ihr WLAN verbinden. 
 
Diese Art der VPN-Einrichtung schützt alle Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind, sodass ein ganzheitlicher Schutz vor ISP-Spionage, Überwachung und Hackerangriffen sichergestellt werden kann. Außerdem profitieren Sie zusätzlich davon, dass Sie sich Zugriff zu Inhalten von Webseiten verschaffen können, die über Geo-Blocking aufgrund Ihres Standorts sonst gesperrt wären.
 
Nachteile der Nutzung eines VPN über Ihren Router
 

 
Auch wenn die Nachteile der Nutzung eines VPN auf Ihrem Router überschaubar sind, möchten wir sie natürlich dennoch ansprechen. Zunächst ist zu erwähnen, dass Sie damit leben müssen, einen Teil der Geschwindigkeit Ihrer Breitbandverbindung zu verlieren. Die Einbußen sollten zwar nur etwa bei 10% liegen, sind allerdings unvermeidbar.
 
Außerdem kann es gegebenenfalls vorkommen, dass Sie es schwerer haben, auf lokale Webseiten zuzugreifen. So kann Ihnen der Zugriff auf Inhalte verwehrt werden, auf die Sie zuvor nur aufgrund Ihres tatsächlichen Standorts zugreifen konnten, wenn Sie einen VPN-Server aus einem anderen Land auswählen. Auch wenn Sie nicht komplett gesperrt werden, kann der Seitenaufbau länger dauern, da Sie den Umweg über ein anderes Land und wieder zurück nehmen müssen.
 
Die beiden genannten Nachteile sind allerdings keine große Sache, den effektiv werden Sie, wenn überhaupt, nur selten davon betroffen sein und im täglichen Surfverhalten kaum etwas davon merken. 
 
Einen passenden Router auswählen
Nicht auf jedem Router ist es möglich, ein VPN einzurichten. Die Firmware sehr günstiger Router ist meist eine Standard-OEM-Firmware. Falles Sie ein VPN auf einem Router nutzen möchten, sollten Sie sich für ein Modell entscheiden, das mit der DD-WRT-Firmware ausgestattet ist. Alternativ können Sie die gewünschte Firmware auch selbst auf Ihrem bereits vorhandenen Router installieren.
 
Die Installation der DD-WRT-Firmware auf Ihrem Router kann jedoch zu Problemen führen. So müssen Sie Ihren Router flashen, bevor Sie die neue Firmware überhaupt installieren können. Dieser Vorgang ist nicht immer einfach und wenn etwas schiefgeht, kann der Router dauerhaft beschädigt und unbrauchbar gemacht werden. 
 
Läuft alles reibungslos, können Sie im Anschluss daran die kostenlose DD-WRT-Firmware installieren. Wir empfehlen allerdings eher, einen Router zu kaufen, der bereits mit VPN-Verbindungen umgehen kann. Zwar kann ein solcher Router etwas teurer als ein klassisches Modell sein, dafür ist die Einrichtung des VPNs aber auch deutlich unkomplizierter. 
 
Es besteht bei einem VPN-fähigen Router zudem nicht die Gefahr, dass eine zu geringe Prozessorleistung das Internet zusätzlich drosselt (was bei sehr einfachen Einsteiger-Routern durchaus passieren kann, wenn man DD-WRT aufspielt).
 
 
Einen VPN-Anbieter finden
Durch die große Beliebtheit von VPNs bei Internetanwendern, gibt es auch entsprechend viele Anbieter am Markt. Sie sollten dabei in erster Linie nach Anbietern Ausschau halten, die eine stabile Verbindung gewährleisten können, die nicht für ein zusätzliches Drosseln der Geschwindigkeit sorgt. Falls Sie sich über einen bestimmten Länderstandort verbinden möchten, sollten Sie zudem vorher prüfen, ob der von Ihnen gewählte VPN-Anbieter auch über eine ausreichend große Zahl von Verbindungsmöglichkeiten in diesem Land verfügt.
 
Im Rahmen dieses Artikels haben wir uns für die Verwendung von NordVPN entschieden, damit wir bei den Erklärungen auf einen konkreten Anbieter eingehen können. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Vorgänge kaum von denen anderer VPN-Anbieter.
 
Schritt 1: Laden Sie die Setup-Dateien des VPNs herunter und entpacken Sie sie auf Ihrem PC.
 
Schritt 2: Durch Eingabe der IP-Adresse Ihres Routers (die meist auf einem Aufkleber zu finden ist) in der Adressleiste des Browsers können Sie auf die Administrator-Oberfläche Ihres Routers zugreifen.
 
Schritt 3: Gehen Sie in die Einstellungen zum Standard SetupTLS-key und suchen Sie nach der WAN Verbindungsart. Diese setzen Sie auf automatische Konfiguration- DHCP. Außerdem sollten Sie Ihrem Router in den Netzwerkeinstellungen eine feste IP zuweisen. Gehen Sie dann in die Servereinstellungen zur Netzwerkadresse (DHCP) und geben Sie dort Ihre VPN DNS-Adresse ein.
 
Achten Sie darauf, dass die Kästchen zu DNSMasq für den DHCP, DNSMasq für den DNS und für die DHCP-Authorative alle ausgewählt sind.
 
Schritt 4: Gehen Sie zum IPV6 Menü und deaktivieren Sie es.
 
Schritt 5: Gehen Sie im Service-Menü zum VPN-Bereich, suchen Sie hier den OpenVPN Client und aktivieren Sie ihn.
 
Tragen Sie alle notwendigen Informationen hier ein, die Sie von Ihrem VPN-Anbieter erhalten haben.
 
Schritt 6: Laden Sie die CA und TLS-Zertifikate von der Webseite Ihres Anbieters herunter.
 
Schritt 7: Kopieren Sie den gesamten Inhalt in die entsprechenden Kästchen im VPN-Untermenü innerhalb des Service-Bereichs. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Zeilen ebenfalls vor dem jeweiligen Code in die Kästchen eingefügt werden: ”—–BEGIN CERTIFICATE—–„ am Anfang und „—–END CERTIFICATE—–„ am Ende sowie “—–BEGIN OpenVPN Static key V1—–„ am Anfang und „—–END OpenVPN Static key V1—–“ am Ende (ohne Anführungszeichen), ansonsten werden die Keys nicht funktionieren.
 
Schritt 8: Gehen Sie zum Status-Menü und suchen Sie den Bereich ‘OpenVPN’. Wenn hier „CONNECTED SUCCESS“ bzw. „ERFOLGREICH VERBUNDEN“ steht, haben Sie alles richtig gemacht. 
 
Wir hoffen, wir konnten Ihnen verständlich erklären, wie Sie ein VPN auf Ihrem Router einrichten können und warum immer mehr Anwender, insbesondere auch Geschäftsleute, diese Art der VPN-Verbindung nutzen. 
 
Die Nachteile sind überschaubar, der Aufwand ist minimal aber der Zugewinn an persönlicher Sicherheit ist deutlich besser, da alle mit dem Router verbundenen Geräte automatisch geschützt sind. Ihre Daten sind dadurch sicherer und Sie haben zudem Zugriff zu Webseiten, die im gleichen Land ansässig sind wie der Zugriffspunkt des VPN-Servers, für den Sie sich entscheiden.