VPN Sicherheit und Datenschutz – Sind Sie so sicher, wie Sie sein sollten?

Nikita
Nikita
9. Juni 2022
VPNs (virtuelle private Netzwerke) werden immer wieder als bestmögliche Option hervorgehoben, um Ihre Privatsphäre im Internet zu schützen. Allerdings gibt es einige Dienste und Richtlinien, auf die Sie achten sollten. Es ist immer ratsam, sich genau mit Bewertungen anderer Anwender und Branchenexperten zu befassen, bevor Sie sich für einen Dienst entscheiden und Geld für ein Abo ausgeben. Obwohl alle VPNs darauf ausgelegt sind, eine sichere und geschützte Verbindung über Ihren Internetanbieter hinaus gewährleisten zu können, so vermeiden es doch einige, die richtigen Hebel und Schalter zu betätigen. 
 
 
Daher sollten Sie stets eine Checkliste an der Hand haben, wenn Sie nach einem effektiven und schnellen VPN suchen. Dienste wie ExpressVPN und NordVPN  bieten ein umfangreiches und sicheres Erlebnis für alle Anwender, allerdings ist es auch hier sinnvoll, sich so viele verschiedene Optionen wie möglich genauer anzuschauen. Während Sie nach einer sicheren Möglichkeit suchen, privat im Internet surfen zu können, sollten Sie die folgenden Punkte stets im Hinterkopf behalten. 
 
 
Lesen Sie die AGBs aufmerksam durch
 
Es gibt eine Reihe von Webseiten, die AGB von VPNs auf das Wesentliche reduzieren. Allerdings ist es auch keine schlechte Idee, zunächst selbst einen Blick ins Kleingedruckte zu werfen. Im schlimmsten Fall finden Sie heraus, dass es sich um ein schwerfälliges Programm handelt, das Daten durchsickern lässt, während Sie glauben, gut geschützt zu sein. Um einige VPN-Dienste und Programme herrscht teilweise große Verwirrung und es ranken sich Mythen, die sich mit dem Studieren des Kleingedruckten auflösen lassen. Lassen Sie sich keinesfalls von verlockenden kostenlosen oder scheinbar perfekten Deals um den Finger wickeln – denn wenn ein Angebot schlichtweg zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das am Ende auch häufig.
 
 
In welchem Land hat das VPN seinen Sitz?
 
Es war noch nie so wichtig wie heute, genau darauf zu achten, wo der VPN-Dienst seinen Hauptsitz hat. In Zeiten von Massenüberwachungen haben sich einige Länder rechtlich dazu verpflichtet, Daten von solchen Diensten zu sammeln. Viele VPNs sind in Ländern ansässig, die sich den Vereinbarungen der ‘Five Eyes‘-Allianz unterworfen haben. Das bedeutet, dass Sie sich gegebenenfalls nach einer Alternative umschauen sollten, falls Ihr VPN-Anbieter in den USA, Großbritannien, Kanada, Australien oder Neuseeland seinen Sitz hat.
 
Um einen bestmöglichen Datenschutz gewährleisten zu können, sollten Sie darauf achten, dass der VPN-Anbieter in einem Land ansässig ist, dass den entsprechenden Verpflichtungen nicht unterliegt. Darüber hinaus gibt es noch die ‘Fourteen Eyes‘ Allianz verschiedener Staaten, die mit Vorsicht zu genießen sind. Dazu gehören:
 
• Spanien
• Frankreich
• Deutschland
• Italien
• Schweden
• Norwegen
• Dänemark
• Die Niederlande
• Belgien
• Israel  
 
Obwohl es absolut sicher ist, sich zu Servern in diesen Ländern zu verbinden, sollten Sie stets prüfen, in welchem Land Ihr VPN-Anbieter seinen Hauptsitz hat.
 
 
Was bedeutet ‘No Logs‘?
 
Eines der wichtigsten Dinge, auf die man in der Datenschutzerklärung des VPN-Anbieters achten sollte, ist der Abschnitt über die ‘No Logs’ Richtlinien. Wer gutgläubig ist, versteht unter ‘No Logs‘ (keine Protokolle / Aufzeichnungen), dass das VPN keinerlei Daten von Ihnen verfolgt oder teilt. Allerdings haben kürzlich aufgetretene Fälle gezeigt, dass bestimmte VPN-Dienste tatsächlich Ihr Nutzungsverhalten aufzeichnen, obwohl es nach außen so aussah, als behaupteten sie das Gegenteil. 
 
Sie müssen daher genau darauf achten, wie die Datenschutzbestimmungen und bestimmte Abschnitte, Bedingungen und Ausdrücke formuliert sind. So sprechen bestimmte VPNs häufig vom ‘aufbewahren‘ oder ‘speichern‘ von Daten, was sie effektiv aber nicht daran hindert, Ihr Surfverhalten und Informationen zu Inhalten, die Sie herunterladen oder streamen, aufzuzeichnen. Achten Sie außerdem ganz besonders darauf, dass im Kleingedruckten nichts vom Teilen Ihrer Daten erwähnt ist. Man kann leider nicht davon ausgehen, dass VPNs generell kein Interesse am Aufzeichnen Ihrer Daten haben. 
 
 
Kostenlose VPNs sind häufig gefährlich
 
Kehren wir noch einmal zum bereits erwähnten Punkt zurück, dass Sie sich vor ‘zu-gut-um-Wahr-zu-sein’-Angeboten in Acht nehmen sollten. Man kann mit Gewissheit davon ausgehen, dass gratis VPN-Dienste mit vielen störenden Problemen einhergehen. Warum sonst sollte es kostenpflichtige Anbieter geben, wenn Sie auch mit einem kostenlosen Dienst alles bekommen können, was Sie brauchen? Denkt man logisch darüber nach, wird schnell klar, dass dies keinen Sinn macht – und es gibt eine ganze Reihe von betrügerischen Schurken da draußen, die sich hinter schwammig formulierten AGBs und Nutzungsrichtlinien verstecken. 
 
Welche Art von verschleierten und vagen Nutzungsbedingungen kann man von einem kostenlosen VPN erwarten? Obwohl es ein, zwei kostenlose Anbieter gibt, mit denen man sich durchaus auseinandersetzen kann, macht der Großteil der Anbieter wenig Hoffnung, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Prüfen Sie also stets den Status Ihres Anbieters hinsichtlich der Five- und Fourteen Eyes Richtlinien und seien Sie stets vorsichtig, denn viele kostenlose VPNs, die sich als solche tarnen, sind eigentlich nicht mehr als versteckte Malware.
 
 
Kann Ihr VPN auf Daten zugreifen?
 
Obwohl die meisten sich sicherlich darüber einig sind, dass es nicht ganz einwandfrei ist, dem VPN-Anbieter zu erlauben, auf Daten zuzugreifen und sie aufzuzeichnen, sollten Sie nochmal genauer darüber nachdenken. Einige Dienste, wie beispielsweise das kostenlose VPN des Opera Browser, erfordern das Sammeln von Informationen über Cookies und Beacons. Auch könnte ein Hinweis dazu erfolgen, dass der Datenverkehr überwacht werden kann. Unter Umständen gibt es auch eine Klausel, die besagt, dass bestimmte anonymisierte Daten mit Dritten geteilt werden dürfen.
 
Wie legitim die Gründe dafür auch sein mögen, Sie sollten es keinem VPN erlauben, Daten über Sie oder Ihr Verhalten frei zu sammeln und mit Dritten zu teilen. Die ganze Idee hinter der Nutzung eines VPN ist es schließlich, Anonymität zu erlangen und seine Daten online zu schützen. Ein Datensammlungs-Protokoll und das heimliche Teilen von Daten sollten daher keinesfalls Teil der Nutzungsbedingungen eines guten VPNs sein. Halten Sie daher von solchen Diensten Abstand.
 
 
Lernen Sie die üblichen Verdächtigen kennen
 
Achten Sie stets auf Bewertungen im Internet und informieren Sie sich bei vertrauenswürdigen Quellen über die verschiedenen VPNs, die am Markt verfügbar sind. Es gibt einige bekannte Namen, die immer wieder in Erscheinung treten, von denen man zur Vermeidung von Malware und zum Schutz Ihrer Daten fernhalten sollte. Einige davon sind:
 
• Any VPN Apps – sind häufig Ziel von Malware und sollten von Android-Nutzern gemieden werden.
• Archie VPN – bekannt für Trojaner und Adware
• CrossVPN – eine hochranginge VPN-App, die für Malware-Spam ihrer Nutzer bekannt ist.
• Flash Free VPN – eine weiterer Android-App, die in der Vergangenheit bereits Drittanbietern erlaubt hat, Nutzer nach freien Stücken zu tracken.
• Hola – bekannt dafür, IP-Adressen und Bandbreite zu stehlen und zu verkaufen. Dies bedeutet, dass andere Nutzer unter dem Deckmantel Ihrer Daten zwielichtige Aktivitäten durchführen können.
• Surfeasy – bettet Tracker von Drittanbietern ein und verkündet in ihren Datenschutzerklärungen offen dass Datenerhebungen stattfinden und Ihre Daten genutzt werden. 
 
Alles in allem sollten Sie sehr vorsichtig sein, wenn Sie sich erstmalig für ein VPN entscheiden. Lesen Sie Rezensionen und hören Sie auf Expertenmeinungen. Achten Sie außerdem stets auf das Kleingedruckte.