VPN Scams, die man vermeiden sollte

Nikita
Nikita
9. Juni 2022
Es ist kein Geheimnis, dass VPNs gefährlich sein und Schaden verursachen können. Doch wie finden Sie heraus, ob auch Sie kürzlich davon betroffen waren?
 
In einem extrem kompetitiven Markt, in dem ständig neue Anbieter auftauchen, ist es relative einfach für ein VPN, mit fragwürdigen Aktivitäten davon zu kommen. Aber wie stellt man fest, ob ein VPN tatsächlich zwielichtig ist oder ob es sich um einen seriösen Dienst handelt?
 
Die folgende Liste hilft Ihnen dabei, sich von Ärger fernzuhalten und gibt Ihnen wertvolle Hinweise, wie Sie einen sicheres und seriöses VPN finden können.
 
 
 
 
Unrealistische VPN Versprechen
 
VPNs sind ein Paradebeispiel für Dienste, die üblicherweise zu teuer verkauft werden, für das was sie bieten. Die Dienste lassen es so klingen, als seien sie das Allheilmittel gegen alle Bedürfnisse im Internet, während sie auf der anderen Seite nur die Hälfte aller Features liefern, die sie versprechen. Hier finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Lügengeschichten, die VPN-Anbieter auftischen, um mehr Kunden anzulocken.
 
• Das schnellste Netzwerk –Zu versprechen, man habe das ’schnellste Netzwerk‘, ist für VPN-Anbieter nichts Neues. Es gibt so viele VPNs, die das versprechen, dass der Ausdruck mittlerweile eher zu einem Witz verkommen ist. Vergleichbar ist dies mit der Behauptung eines Cafés, es habe den ‘besten Kaffee der Welt‘. Wenn man einen Standard-Speedtest durchführt, stellt man häufig fest, dass viele der VPNs, die vorgeben, die schnellsten zu sein, es noch nicht einmal zu überdurchschnittlichen Geschwindigkeiten bringen.
 
• Zero/No Logging – Ebenfalls ein einziger Schwindel ist das Versprechen der meisten VPNs, sie würden keinerlei Protokolle aufzeichnen und speichern. Viele VPNs werben damit, keinerlei Logs zu speichern, um Kunden anzusprechen, die es mit dem Datenschutz sehr genau nehmen. Das Problem ist, dass es für die Bezeichnung ‘No Logs’ keine einheitliche Definition gibt. Entsprechend kann es frustrierend sein zu erfahren, dass die Dienste in Wahrheit viele Informationen über die Aktivitäten ihrer Nutzer sammeln.
 
• Netflix Kompatibilität – Da Netflix sehr hartnäckig gegen VPNs vorgeht, wird es für die Online-Sicherheitsdienste immer schwieriger, Medien von deren Servern zu streamen, denn auch wen nein VPN früher einmal mit Netflix funktioniert hat, muss das nicht bedeuten, dass er auch heute noch mit Netflix kompatibel ist, denn zwischenzeitlich könnten die  zum Dienstleister gehörenden IPs gebannt worden sein.
 
• IP Leak Schutz – Viele VPNs behaupten, dass die die IP-Adressen der Nutzer davor schützen, aufgedeckt zu werden. Diese Behauptung ist eine weitere Lüge, die VPNs gerne erzählen. Es kommt sehr häufig vor, dass VPNs nicht wirklich vor Gefahren wie IPv4, IPv6 oder DNS Leaks schützen, wie sie es behaupten. Darüber hinaus funktioniert die Kill Switch Funktion bei vielen Anbietern nicht zuverlässig, so wie es beworben wird.
 
 
Kostenslose VPN Dienste
 
Kostenlose VPNs klingen zunächst nach einer vielversprechenden Lösung, schließlich kosten sie nichts. Allerdings richten sie häufig mehr Schaden als sie Nutzen bringen.
 
Gratis VPNs sammeln häufig Nutzerdaten und verkaufen sie mit Profit an Dritte zu Werbezwecken. Allerdings werden die Nutzer darüber häufig überhaupt nicht in Kenntnis gesetzt, dass ihre Informationen verkauft werden, sodass sie schlichtweg einem Datendiebstahl zum Oper fallen. Darüber hinaus sind kostenlose VPNs dafür bekannt, unzählige Anzeigen auf die Nutzer loszulassen, um Produkte von Partnerunternehmen verkaufen zu können. Diese Art von Empfehlungsgeschäften verleitet die VPNs dazu, die Nutzer in jeder nur erdenklichen Situation mit Werbeanzeigen zu bombardieren.
 
 
Lebenslanges Abonnement
 
Ein lebenslanges Abo (lifetime subscription) bei einem VPN-Anbieter gehört sicherlich zu den gruseligsten Verträgen, auf die man sich überhaupt einlassen kann.
 
Durch den harten Wettbewerb in der Branche tendieren VPNs immer mehr dazu, sich in weit entfernten Ländern anzusiedeln. Sich hier lebenslang vertraglich zu binden, ist sicherlich keine gute Entscheidung.
 
VPNs richten sich strategisch meist außerhalb von Ländern aus, in denen es keine strengen Gesetze für Aufbewahrungsfristen von Daten gibt, um die Privatsphäre der Nutzer besser schützen zu können. Dies ist allerdings ein zweischneidiges Schwert, denn viele dieser Nationen haben auch keinerlei Gesetze, um die VPNs für Vertragsbrüche gegenüber den Kunden verantwortlich machen zu können. Demzufolge kann sich ein VPN auch plötzlich dazu entschließen, die Abo-Richtlinien zu ändern oder Abos zu kündigen. Es gibt dann im Prinzip nichts, was Kunden tun können, um eine Gutschrift oder Entschädigung zu erhalten.
 
 
Fake Dienste
 
Da immer mehr Dienste den Markt geradezu überfluten, ist es wenig überraschen, dass es sich bei einigen um reine Scam Dienste handelt. Diese Dienstleister werden aus dem Nichts aus dem Boden gestampft und präsentieren sich als seriöse und spektakuläre neue Dienste, hinter denen aber meistens lediglich ein Scam steckt, um ahnungslose Kunden um ihr Geld zu erleichtern. Das Schlimmste daran ist aber, dass hinter den Abos, die solche Anbieter verkaufen, keine echte Leistung steckt; es handelt sich lediglich um ein Lockmittel, um schnelles Geld zu machen.
 
 
VPN Abonnements über Drittanbieter-Webseiten
 
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, ein Abo für einen VPN-Dienst abzuschließen, sollten Sie dies direkt beim Anbieter und nicht auf der Webseite eines Dritten tun.
 
Drittanbieter-Webseiten können zum großen Problem werden, denn sie bewerben VPN-Dienste häufig zu stark reduzierten Preisen, um Schnäppchenjäger anzulocken. Allerdings sieht die Realität so aus, dass es gefährlich werden kann, bei solchen Fremdanbietern Ihre privaten Zahlungsdaten zu hinterlegen, denn vertrauliche Nutzerdaten könnten aufgezeichnet und gespeichert werden.
 
Wenn Datendiebstahl Sie noch nicht genug abschreckt, dann vielleicht die Tatsache, dass Drittanbieter keinerlei Verantwortung für Ihre Beschwerden oder Probleme übernehmen. Da die Fremdanbieter keinerlei Kontrolle über den VPN-Dienst haben, verweisen Sie Ihre Anfragen einfach direkt an den VPN-Dienstleister direkt, statt sich um Ihre Probleme zu kümmern. Das eigentliche Problem an dieser Praxis ist jedoch die Tatsache, dass die VPN-Anbieter ihrerseits Sie wieder an den Drittanbieter zurück verweisen werden, schließlich haben sie dort das Abo abgeschlossen. Dies führt schnell zu einem endlosen Teufelskreis bei der Problembehandlung oder der Beantwortung Ihrer Fragen.
 
Fake Bewertungen
 
Die Anzahl an falschen Bewertungen für Softwareprodukte ist völlig unglaublich, denn die Branche ist extrem abhängig von guten Bewertungen als Kaufargument.
 
Wenn erst einmal eine so große Abhängigkeit von positiven Rezensionen herrscht, überrascht es nicht, dass VPNs sehr häufig Hunderte oder sogar Tausende gefälschte (Fake) Bewertungen bekommen. Der Anbieter erstellt sie einfach selbst oder lässt sie gegen Bezahlung erstellen. Solche Bewertungen reichen von einfachen Bewertungen bis hin zu Test-Bewertungen und sogar kompletten Empfehlungsschreiben (Testimonials), in denen die Software als großartig angepriesen wird. Durch diese Praxis sieht die Gesamtbewertung eines Dienstleisters im Google Play Store oder Apple Store schnell hervorragend aus und lockt massenhaft Kunden an, die sich auf die Marktplätze verlassen.
 
Darüber hinaus betreiben die VPN-Betreiber häufig selbst diverse Bewertungsportale und Webseiten, um andere Anbieter schlecht bewerten zu können, während der eigene Dienst in höchsten Tönen gelobt wird. Wenn die Bewertung zu einem Dienst auf einer Webseite zu gut klingt, um wahr zu sein, stehen die
 
 
Zusammenfassung
 
Am Ende des Tages ist die eigene Recherche die beste Methode, einen zuverlässigen und qualitativ hochwertigen VPN-Anbieter zu finden. Stöbern Sie im Internet, um die Erzählungen und Behauptungen der VPNs Lücken aufweisen und prüfen Sie, ob der Dienstleister tatsächlich das bietet, was er verspricht. Ein herausragendes VPN ist nicht gratis, lassen Sie sich daher nicht um den Finger wickeln und vertrauen Sie nicht auf einen vermeintlich ‘qualitativ hochwertigen‘ Dienst, der Ihnen am Ende außer Ärger nichts bringt.